Porträt

Lara Kurmann, Mitarbeiterin am Bernischen Historischen Museum

Lara Kurmann, 29 Jahre alt, schloss im Mai 2020 ihr Masterstudium ab. Danach hat sie zunächst auf einer römerzeitlichen Grabung in Windisch gearbeitet. Zur Zeit ist sie am Bernischen Historischen Museum im Rahmen eines Sammlungserschliessungsprojekts angestellt.

(Mai 2021)

 

Welche Fächer haben Sie an welcher Universität studiert?

Ich habe an der Universität Basel Ur- und Frühgeschichte und provinzialrömische Archäologie sowie Ägyptologie studiert.

Wann haben Sie sich für Altertumswissenschaften zu interessieren begonnen und gab es ein Schlüsselerlebnis, das Ihre Studienwahl massgeblich beeinflusst hat?

Ich habe mich bereits als kleines Kind für die Archäologie interessiert und hatte diesen Berufswunsch daher schon früh. Diese Begeisterung und Faszination halten bis heute an. Ein Schlüsselerlebnis gab es nicht direkt, als Kind habe ich jedoch sehr gerne Dokumentationen zum Thema Archäologie und Geschichte geschaut.

Hatten Sie vor dem Studium ein bestimmtes Berufsbild im Kopf, gab es für Sie Vorbilder?

Da ich diesen Berufswunsch schon sehr früh hatte, habe ich mich auch recht früh genauer informiert. Ein stereotypisches Berufsbild hatte ich daher nicht wirklich im Kopf.

Wie haben Sie das Studium erlebt, was hat Ihnen besonders Spass gemacht, was hat Ihnen eher Mühe bereitet?

Ich habe das Studium als sehr spannende Zeit erlebt. Besonders viel mitgenommen habe ich jeweils aus den praktischen Kursen und Grabungen (innerhalb wie ausserhalb des universitären Rahmens). Da es viele verschiedene Teilgebiete der Archäologie wie Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, naturwissenschaftliche Archäologie etc.  gibt, war es schwierig, sich für eine bestimmte Richtung zu entscheiden. Daher habe ich auch das Studium der Altertumswissenschaften in Basel geschätzt, da man dort im ersten Jahr Einführungen in alle Fächer der Altertumswissenschaften hat.

Erzählen Sie uns bitte kurz Ihren beruflichen Werdegang nach dem Studium.

Ich habe Ende Mai 2020 mein Masterstudium abgeschlossen und gleich anschliessend auf einer Grabung in Windisch (Kanton Aargau) gearbeitet. Im August habe ich eine Stelle im Bernischen Historischen Museum angetreten und war bis Ende November parallel auf der Grabung und im Museum tätig. Seit Dezember bin ich ausschliesslich im Museum angestellt.

Beschreiben Sie uns bitte kurz Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit, welche Aspekte Sie besonders schätzen und welche weniger.

Am Bernischen Historischen Museum bin ich für die Minimalerschliessung der Archäologischen Sammlung angestellt und zwar im Rahmen des Sammlungserschliessungsprojekts des Museums, in dem alle Objekte in einer Datenbank registriert und erschlossen werden.
Die Objekte, mit denen ich arbeite, sind bereits registriert und meine Aufgabe ist, sie fachlich zu erschliessen, sprich zu datieren sowie zu bestimmen und richtig zu betiteln. Für mich ist dies natürlich besonders interessant, da ich so Objekte von der Steinzeit bis ins Mittelalter und von verschiedenen Fundstellen der Schweiz wie auch aus dem Ausland zu sehen bekomme.

Welchen Nutzen hat Ihnen das Studium für Ihre aktuelle Tätigkeit gebracht?

Ohne das Studium könnte ich meine momentane Tätigkeit gar nicht ausführen, da würden mir die notwendigen Fachkennnisse komplett fehlen.

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten, die für Ihr aktuelles Berufsleben wesentlich sind, haben Sie ausserhalb des Studienkontextes erworben?

Viele Fähigkeiten, die allgemein im Berufsleben wichtig sind wie bspw. Teamarbeit, gute Kommunikation und selbstständiges Arbeiten habe ich vor allem durch Praktika (bspw. in Kantonsarchäologien) und erste Berufserfahrungen während des Studiums erworben. Ich konnte zudem davon profitieren, dass ich lange als Hilfsassistierende an der Universität angestellt war.

Im Rückblick, was erachten Sie als wichtige Voraussetzungen für ein Studium der Altertumswissenschaften?

Wenn man später wirklich in diesem Fach arbeiten möchte, dann sollte man mit voller Begeisterung und Einsatz dabei sein. Teilweise gehört sicher auch etwas Glück dazu, aber eine gewisse Flexibilität zahlt sich ebenfalls aus, da man bereit sein sollte, die Chancen zu ergreifen, die sich einem bieten.

War es nach dem Studium leicht, eine Stelle zu finden?

Der Studienabschluss ist bei mir ja noch nicht so lange her, bisher fand ich immer eine Anstellung.

Lara Kurmann, Mitarbeiterin beim Sammlungserschliessungsprojekt des Bernischen Historischen Museums